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Barkas war der Name eines sächsischen Automobilherstellers und die Markenbezeichnung der von 1961 bis 1991 von ihm hergestellten Nutzfahrzeuge, die zur Fahrzeuggattung der Kleintransporter zählen. Zeitweise war der VEB-Stammbetrieb Teil des IFA-Kombinats Personenkraftwagen.
Entstehung
Der Betrieb geht auf die von Jørgen Skafte Rasmussen im Jahr 1923 als Zulieferer für sein DKW-Werk in Frankenberg/Sachsen gegründeten Metallwerke Frankenberg zurück. Der Betrieb wurde ab 1933 schrittweise nach Hainichen verlegt und hieß seit dem 1. Januar 1934 FRAMO-Werke Hainichen. 1957 wurde der Betrieb in VEB Barkas-Werke Hainichen umbenannt. Der einzige von ihm hergestellte Fahrzeugtyp wurde vom Framo V 901 zum Barkas V 901.
1958 wurden die VEB Barkas-Werke Hainichen mit dem Motorenwerk Karl-Marx-Stadt und dem Fahrzeugwerk Karl-Marx-Stadt zusammengelegt. Der Betriebssitz wurde in diesem Zusammenhang nach Karl-Marx-Stadt verlegt, der Name wechselte zu VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt. 1965 wurde noch der VEB Fahrzeughydraulik Frankenberg integriert.
B 1000
Ab 1954 wurde systematisch an einem komplett neu entwickelten Nachfolger unter der Bezeichnung "L1" gearbeitet, da eine Studie des Forschungs- und Entwicklungswerkes Karl-Marx-Stadt 1951 die Grundkonzeption beider Typen als völlig überholt auswies. 1956 wird das erste Funktionsmuster des L1 als Kastenwagen gebaut. 1961 begann die Serienfertigung des völlig neu entwickelten Barkas B 1000 als „Schnelltransporter“. Angetrieben wurde er von einem Wartburg-Dreizylinder-Zweitaktmotor mit ursprünglich 900 cm³ und einer Leistung von 43 PS. Später waren es 1000 cm³ mit einer Leistung von 46 PS. Der Motor des Fronttrieblers war mittig zwischen Fahrer- und Beifahrersitz eingebaut und vom Fahrzeuginnneren über einen kleinen Servicedeckel zugänglich. Es gab diverse Ausführungen, als Kasten-, Krankentransport-, Pritschenwagen und Kleinbus. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 100 km/h.
Die zahlreichen Aufbauvarianten wie Pritschen, Koffer, Planen, Kleinbus und Abschleppwagen machten das Fahrzeug sehr flexibel nutzbar. So gab es den Barkas unter anderem als Personentransporter, Polizeifahrzeug, Krankenwagen der SMH, Kleinlöschfahrzeug (Typ KLF), Pritschentransporter, Sattelschlepper und Militärfahrzeug. Bei seiner Einführung 1961 fiel der Transporter durch die damals ungewöhnlich hohe Zulademöglichkeit von einer Tonne, bei gleichzeitig niedriger Ladehöhe, auf. Wegen seiner einfachen Bauart war er relativ robust und zuverlässig. Es gab nur eine Serienausstattung, die kontinuierlich verbessert wurde. Ab 1984 wurde eine LED-Anzeige für Tankinhalt und Kühlwassertemperatur eingebaut. Die seitliche Klapptür an den geschlossenen Ausführungen wurde ab Juni 1987 von einer Schiebetür abgelöst.
Zur Markteinführung entsprach der B 1000 formal und technisch durchaus dem Stand der Technik. Mit den westlichen Transportern VW-Bus, Ford Transit, DKW-Schnelllaster, Tempo Wiking oder Renault Estafette konnte er ohne Probleme mithalten. Erst im Laufe der Jahre verlor der B 1000 gegenüber den weiterentwickelten westeuropäischen Transportern den Anschluss. Vom B 1000 wurden 175.740 Fahrzeuge gebaut.
Prototypen (B 1100)
Ähnlich wie bei anderen Fahrzeugmarken in der DDR wurden zwischen 1969 und 1972 auch Nachfolgemodelle des B 1000 bis zum Prototypenstatus entwickelt, diese durften jedoch nach Vorgaben aus der Politik nicht in die Serienproduktion gehen (zum Beispiel B 1100). Die Prototypen sollten in diesem Zusammenhang verschrottet werden. Dadurch war die Modellpalette aller DDR-Fahrzeugmarken spätestens in den 1980er-Jahren veraltet und international nicht mehr konkurrenzfähig.
B 1000-1
Im Herbst 1989 wurde der erste Barkas B 1000-1 vorgestellt. Er hatte wie der Wartburg 1.3 einen 58 PS starken Viertaktmotor mit 1272 cm³, der in VW-Lizenz von Barkas im Motorenwerk in Karl-Marx-Stadt produziert wurde. Ursprünglich war vorgesehen die Barkas-Transporter mit Viertaktmotor auch optisch zu überarbeiten. Mit einem großen Formteil aus Kunststoff, das die Scheinwerfer und den Kühlergrill zusammenfasste, sollte die Frontpartie modernisiert werden. Es wurden einige Prototypen gebaut. Die neue Frontgestaltung wurde jedoch nicht mehr serienwirksam. Bis zur Produktionseinstellung wurden noch 1961 dieser Fahrzeuge gebaut.
Ende der Barkas-Werke
Mit der Wende wurde der VEB in die Barkas GmbH umgewandelt. Die Treuhandanstalt suchte auch für die Barkaswerke einen neuen Besitzer, der dann mit Volkswagen gefunden wurde. VW stellte zu der Zeit aber mit dem VW T3 bereits ein ähnliches Fahrzeug her.
Die Barkas-Produktion wurde zum 10. April 1991 eingestellt. Die Mitarbeiter erhielten für die damaligen Verhältnisse recht großzügige Abfindungen. Geplant war zunächst die Produktion eines VW-Modells, wie bei dem Volkswagenwerk in Zwickau.
Als die Einstellung der Produktion beschlossen worden war, entstand das Projekt einer Produktionsverlagerung nach Russland. Von den ehemaligen Produktionsverantwortlichen wurde alles verpackt, dokumentiert und mit russischen Übersetzungen versehen. Nachdem für etwa vier Millionen DM die Produktionsdokumentationen und die Maschinenanlagen auf den neuesten Stand gebracht worden waren, wurde alles in 40 Großcontainer verpackt. Mehrere Investoren sprangen jedoch ab, letztendlich konnte keiner die Transportkosten nach Russland aufbringen. Am 10. Januar 1994 wurde das Projekt für gescheitert erklärt. Die Treuhand ließ danach alles verschrotten. So endete eine traditionsreiche Fahrzeugproduktion; an den verschiedenen Produktionsstandorten wurden 2300 Menschen arbeitslos.
B1000 Ausführungen:
- KA - Kastenwagen (2 Sitzplätze)
- KM - Kastenmehrzweckwagen (5 Sitzplätze)
- KB - Kleinbus (8 Sitzplätzen)
- HP - Pritsche (2 Sitzplätzen) - wahlweise mit Spriegeln und Planenverdeck
- FR-IK - Fahrerhaus-Rahmenaufbau mit Isothermkoffer
- FR-LK - Fahrerhaus-Rahmenausführung mit Leichtbaukoffer
- FR-MK - Fahrerhaus-Rahmenaufbau mit Mehrzweckkoffer
Kleintransporter B1000-1 wurden in folgenden Ausführungen gefertigt:
- Kastenwagen
- Kleinbus
- Kastenmehrzweckwagen
- Pritschenwagen (mit / ohne Plane)
- Leichtbaukofferwagen
- Isothermkofferwagen
- Mehrzweckkofferwagen
- Krankenwagen
- Verkehrsunfall-Bereitschaftswagen
- Kleinlöschwagen
- Sonderausführungen
Der Barkas B1000-1 wurde erstmals der Öffentlichkeit zur Herbstmesse 1989 in Leipzig vorgestellt. Die gezeigt optische Überarbeitung (Veränderung der Frontpartie) wurde allerdings nicht in die Serienfertigung übernommen.
Die in dieser Aufstellung genannten Ausführungen des B1000-1 dürften nicht alle in die Serie übernommen worden sein. Auf Grund der politischen Situation 1990/1991 und daraus folgend das Wegbrechen der Absatzmärkte im In- und Ausland wurde die Produktion nach 1961 Exemplaren am 10. April 1991eingestellt.
Die geplante Weiterführung der Produktion in Russland kam nicht zustande. Die Produktionsanlagen wurden aber demonriert und nach Russland transportiert.
Informationen über den Verbleib sind leider nicht bekannt.
Am 1.1958 Januar entsteht aus den Betrieben
- VEB Barkas-Werke Hainichen
- Motorenwerk Karl-Marx-Stadt
- Fahrzeugwerk Karl-Marx-Stadt
- Einspritzpumpenteilewerk Wolfpfütz
der "VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt" mit insgesamt 4000 Belegschaftsangehörigen. Der Betriebsdirektor ist Herr Franz Hormes.
Der Motor des FRAMO V 901/2 Typ AWE 310-4 wird durch den Typ AWE 310-5 ersetzt.
Das erste Fertigungsmuster des L1 wird als Kastenwagen mit der Fahrgestell-Nummer 40004 gebaut.
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Am 14.1961 Juni verläßt das erste Nullserienfahrzeug L1 mit der Typenbezeichnung "Barkas B1000" und der Fahrgestell-Nummer 40009 das Montageband in der Ausführung Kastenwagen. Technische Ausstattung zu diesemZeitpunkt:
Motor: 3-Zylinder 2-Taktmotor AWE 311 (966 cm³) bzw. AWE 312 016 mit 1000 cm³ Hubraum, 78 mm Hub, 73,5 mm Bohrung, Leistung 42 PS bei 4000 U/min, Max. Drehmoment 9,8 kpm bei 2250 U/min, Verdichtung 7.3, Mischverhältnis Öl/Kraftstoff 1:33.
Kühlung: Pumpenumlauf mit Thermostat, 10 Liter Kühlwasser einschl. Heizaggregate
Vergaser: BVF H 352-21
Zündung: Dreihebelunterbrecher, drei getrennte Zündspulen
Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung, hydraulisch betätigt
Getriebe: Viergang sperrsynchronisiert, Lenkradschaltung, Freilauf (manuell sperrbar), Übersetzung 1. Gang 3.925, 2. Gang 2.263, 3. Gang 1.440, 4. Gang 0.967, R.-Gang 3.636, Achsübersetzung 5.67, Vorderradantrieb
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Elektrische Anlage: 12V, LiMa 220W Gleichstrom, spannungsregelnd, Anlasser 0,9 PS
Karosserie: Ganzstahl, Schalenbauweise, selbsttragend
Leergewicht: 1.200 kg
Zuladung: 1.000 kp
Radführung: Kurbelarme an schrägstehenden Tragrohren
Federung: Drehstäbe innerhalb der Tragrohre
Stoßdämpfung: Teleskopdämpfer, hydraulisch, doppeltwirkend
Lenkung: Schneckenlenkung, 3.7 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag
Wendekreis: 11 Meter
Fußbremse: hydraulisch, vorn Duplex-, hinten Simplexgleitbacke
Bremsfläche: insgesamt 900 cm²
Handbremse: mechanisch auf Vorderräder wirkend
Bereifung: 6.70-13 extra Transport
Abmessungen: 4520 mm lang, 1850 mm breit, 1850 mm hoch, Radstand 2400 mm, Spurweite vorn 1450, hinten 1460 mm, Bodenfreiheit 200 mm.
Es folgen weitere 39 Nullserienfahrzeuge, darunter ein Krankenwagen, zwei Kombis und zwei Kleinbusse.
Die von 1956 bis zum 14.06.1961 erbrachte Erprobungsleistung mit acht Funktions- und Fertigungsmustern des L1 betrug 1.000.881 Fahrkilometer.
Kurzzeitig wird noch parallel zum B1000 der V 901/2 gefertigt, die Produktion jedoch Mitte des Jahres endgültig eingestellt.
Noch im Einführungsjahr produziert Barkas 277 Fahrzeuge vom Typ B1000.
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1962 wird der B1000 anlässlich der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals der internationalen Fachwelt vorgestellt.
Im internationalen Vergleich bietet der B1000 mit fast einer Tonne Zuladung bei rund 1.200kg Eigengewicht einen hervorragenden Nutzen. Vorn eingebauter Motor und damit hinten niedrige Ladekante bewirken ein Ladevolumen der Transporterversion von über 6 m³.
Das B1000 Sortiment wird erweitert auf Krankenkraftwagen.
Im Februar erhält Barkas mit Typschein Nr. 466 die allgemeine Betriebserlaubnis für das Fahrzeug B1000 vom Kraftfahrzeug-Technischen-Amt (KTA) der DDR, Leitstelle Dresden.
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1964 wird die Exportausführung des B1000 ab sofort serienmäßig mit Zweikreis-Bremsanlage ausgestattet, deren Tandembremszylinder allerdings nur in Vorder- und Hinterradbremskreis aufteilt. Bei Ausfall des vorderen Bremskreises wird somit nur eine sehr geringe Bremswirkung aufrecht erhalten.
Die (immer etwas hakelige und anfällige) Lenkstockschaltung wird durch die Knüppelschaltung ersetzt.
Für die Ausführungen Krankenkraftwagen, Kleinbus und Sonderbedarfsträger mit erweiterter elektrischer Zusatzbestückung (Nebelscheinwerfer, Suchscheinwerfer, Benzinzusatzheizung für Fahrgastraum, Rot-Kreuz-Warnanlage, Blaulicht u.ä.) kommt eine 500 W-Lichtmaschine anstelle der 220 W-Version zum Einsatz.
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1965 wird der VEB Fahrzeughydraulik Frankenberg (FHF) von Barkas übernommen. Werksleiter in Frankenberg wird Herr Georg Meyer.
Neben der Ersatzteilproduktion für das Produktionssortiment von FHF übernimmt das Werk Frankenberg die Fertigung des Rahmens und kleiner Stanz- und Umformteile für den B1000.
Das B1000-Sortiment wird erweitert um
- Pritschenfahrzeug
- Kleinbus
Anläßlich der 800-Jahr-Feier von Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) übergeben die Werktätigen des VEB Barkas-Werke als Geburtstagsgeschenk den "Express 800" für Stadtrundfahrten des VEB Nahverkehr.
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1966 werden die B1000-Ausführungen
- Kofferaufbau
- Drehleiteraufbau
in die Serienfertigung übernommen.
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1967 wird die Abgasanlage der B1000-Fahrzeuge durch eine geräuschgeminderte ersetzt.
Eine elektrische Scheibenwaschanlage sorgt für mehr Komfort.
Die Fahrzeugentwicklung und Teile der Technologie werden von Karl-Marx-Stadt nach Frankenberg verlegt.
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1968 beginnt eine weitere Entwicklungsstufe für ein B1000-Nachfolgefahrzeug unter der Themenstellung "B1000 mit Viertaktmotor aus dem nichtkapitalistischen Wirtschaftsgebiet". Hierdurch soll die technische und ökonomische Mitbestimmung auf dem Weltmarkt wiederhergestellt werden.
Die wesentlichsten Zielstellungen waren:
- Einsatz eines Viertakt-Ottomotors mit einer Leistung von mind. 75 PS
- Entwicklung einer Dieselmotor-Variante
- Modernisierung der Karosserie
- Erhöhung der Nutzmasse auf 1200-1300 kg
- Einsatz einer Zwei-Kreis-Scheibenbremse für VA und HA
- fahrwerkstechnische, technologische und produktionstechnische Verbesserungen
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Am 15. Mai 1969 wird der erste Prototyp mit Viertakt-Ottomotor als Pritschenfahrzeug unter der betriebsinternen Typenbezeichnung B1100 fertiggestellt.
Am 6. Dezember wird der VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt durch Anschluß von 11 Betrieben zum Kombinat "VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt / IFA-Kombinat für Kfz-Teile".
Kombinatsdirektor wird Herr Franz Hormes. Bei seiner Gründung zählt der Stammbetrieb 4000, das Kombinat 20300 Beschäftigte.
Bis zum Jahresende werden 5501 Fahrzeuge des Typs B1000 gefertigt.
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1970 wird der B1000 Kombi durch den Kastenmehrzweckwagen abgelöst.
Am 18. März wird das Entwicklungthema "B1000 mit Viertakt-Ottomotor" offiziell geändert in "B1100". Im Juli wird der zweite Prototyp allerdings mit Dreizylinder-Zweitakt-Ottomotor, Typ AWE 312 016 als Pritschenfahrzeug fertiggestellt.
Am 7. Oktober wird der Betrieb anlässlich des 21. Jahrestages der DDR als "Betrieb der sozialistischen Arbeit" ausgezeichnet.
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Am 12. August 1971 erfolgt mit der Fahrgestell-Nummer 80064 die Einführung des LAD (lastabhängiger Bremskraftbegrenzer) für die Hinterachse des B1000. Dieser begrenzt den Druck in der Bremsleitung für die Hinterräder auf 18 kp/cm³ bei geringer Beladung. Nötig ist u.a. eine Anpassung des Fußhebelwerkes (Komplex des F- und E-Themas "B1000 mit Motor 353-1".
Am 16. November werden die Zündkerzen von M 18 x 1,5 auf M 14 x 1,25 umgestellt.
Am 23. Dezember erfolgt mit der Fahrgestell-Nummer 82080 der Einsatz des Motors Typ AWE 353-1 / B1000 mit Fallstromvergaser Typ BVF 40 F1-12. Nötig sind Änderungen der Getriebe-/Antriebswelle auf Spurlagerung in der Kurbelwelle des Motors und Folgeänderungen an der Gasbetätigung, am Kühlsystem, der Ansauganlage, Motorverkleidung und Beifahrersitz mit Befestigung. Das Kurbelgehäuseunterteil wird verstärkt, und durch den Einsatz einer Kurbelwelle ohne volle Hubscheiben wird die Leistung von 42 PS auf 45 PS gesteigert.
Der Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Herr Wolfgang Rauchfuß, besucht am 3. Januar die Barkas-Werke.
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Der dritte Prototyp B1100 wird im I. Quartal 1972 als Doppelkabine mit Viertakt-Ottomotor Typ "Moskwitsch 412" gefertigt.
Am 30. Juni wird das Thema "B1100" in der Entwicklungsstufe "Erprobung teilweise (K5) abgebrochen.
Die mit den drei Prototypen B1100 erbrachte Erprobungsleistung betrug neben einer Reihe stationärer Versuche und Erprobungen eine Strecke von 30.000 Fahrkilometern im Rundstreckenbetrieb.
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Am 15. Januar 1973 wird mit der Fahrgestell-Nummer 88162 der Original AWE 353-1 Zylinderkopf für die B1000 Motoren eingeführt. Damit ist das F- und E-Thema "B1000 mit Motor 353-1 / B-1000" abgeschlossen.
Am 14. August wird die Tellerfederkupplung T10-12 K / E 0,3 anstelle der Randfederkupplung LR 10-16 K eingeführt.
Mit der Fahrgestell-Nummer 92894 werden ab 2. Oktober alle Fahrzeuge mit Rückfahrscheinwerfer ausgerüstet.
Mit der Fahrgestell-Nummer 92942 erhalten alle Krankenwagen und Fahrzeuge des MdI eine Nebelschlussleuchte.
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Ab 2. Januar 1974 erhalten mit Fahrgestell-Nummer 94540 alle B1000-Ausführungen eine Warnblinkanlage.
Wenige Tage später, am 15. Januar, wird mit Fahrgestell-Nummer 94792 der Kühler Typ "NKS 42" eingesetzt.
Am 1. April wird mit der Fahrgestell-Nummer 96492 der bisher eingesetzte Nassluftfiltereinsatz auf einen Trockenluft-Filtereinsatz für alle B1000-Ausführungen umgestellt. Damit wird die Änderung des Kraftstoffgemisches von 1:33 auf 1:50 möglich.
Die B1000-Jahresproduktion erreicht mit 8176 Stück ihren Gipfelpunkt.
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1975,von nun an gehört ein Sicherheitsgurt für den Fahrer zur Serienausstattung.
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Am 15. Juli 1977 erhalten mit Fahrgestell-Nummer 121354 alle Fahrzeuge mit Ausnahme der NVA-Ausführungen das IFA-Zeichen.
Am 9. August wird mit Fahrgestell-Nummer 121761 die Kupplungsbetätigung von Hydraulik auf Seilzug umgestellt.
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Am 2. Februar 1978 wird der Änderungskomplex "Modell 78" mit Fahrgestell-Nummer 125232 eingeführt. Dieser umfaßt folgenden Umfang:
- Handbremse von vorn querliegend auf längsliegend über der Motorhaube
- Statik-Sicherheitsgrt für alle Ausführungen auf Fahrer- und Beifahrersitz
- Fahrgastraumbelüftung für alle KB, KK und KM mit Ausnahme von KM/KLF und KM/PM und Beckengurte für die erste Sitzreihe der Fahrgastraumsitze
- Einbau des Vergasers Typ BVF 40F1-16 zur Einhaltung der internationalen Bestimmungen zum CO-Anteil im Motorabgas (ECE-Reg. Nr. 15)
- Erhöhung der Anpreßkraft der Kupllung am 26. Juli (Einsatz einer T180-130 statt des bisher eingesetzten T180-120, früher T 10-12K).
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Am 2. Januar 1979 werden mit Fahrgestell-Nummer 131636 Gelenkwellen mit außenliegenden, getriebeseitigen Kreuzgelenken eingesetzt.
Am 31. Oktober wird mit Fahrgestell-Nummer 137750 das bisher verwendete Schneckengetriebe durch das Kugelumlauflenkgetriebe K230 ersetzt.
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Am 22. Februar 1980 rollt der 100.000ste B1000 vom Band.
m 10. April erfolgt die Erweiterung des B1000-Sortimentes um die Ausführung FR/LPK für das MdI (nahentstörte Zündung).
Der VEB Barkas-Werke kommt zum PKW-Kombinat und nennt sich
VEB Barkas-Werke, Betrieb des IFA-Kombinats Personenkraftwagen
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1982,der VEB Barkas-Werke wird Stammbetrieb des IFA-Kombinates PKW.
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Im Januar 1983 beginnt die Produktion der Krankenwagensonderausführung mit Hochdach in Kooperation mit dem Karosseriewerk in Parkentin und dem VEB Labortechnik Ilmenau.
Barkas fertigt eine Teilkarosse, die in Parkentin komplettiert und von Ilmenau medizintechnisch ausgerüstet wird. Die erste Teilkarosse trägt die Fahrgestell-Nummer 161273. Das Fahrzeug erhält die Bezeichnung SMH 3 (Schnelle Medizinische Hilfe).
Gleichzeitig beginnt man mit Fahrgestell-Nummer 160606 die Produktion von Kleinbussen mit 11 Sitzplätzen, die allerdings nur für den Sonderbedarfsträger NVA zugelassen werden.
Am 1. Juli setzt das "Modell 83" in der Serienfertigung ein, das u.a. geänderte Stoßstangen mit Rammschutzprofil, Nebelscheinwerfer für alle Fahrzeuge, H4-Scheinwerfer sowie ein Kombigerät mit Kraftstoff-Momentan-Verbrauchsanzeige beinhaltet.
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Am 1. April 1984 beginnt die Produktion des "Modells 84" mit Einbau einer heizbaren Heckscheibe, einer neuen Instrumententafel, Unterfahrschutz für Pritschenfahrzeuge und weiteren kleineren Änderungen in der elektrischen Ausrüstung.
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1985,der bisherige Schwenklagerausrücker für die B1000 Kupplung TF 200-110 wird auf Zentralführung umgestellt.
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Im Mai 1986 wird das B1000 Pritschenfahrzeug als Sonderausführung für die NVA in das Produktionssortiment aufgenommen.
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Am 8. April 1987 wird der 150.000ste B1000 produziert.
Im Juni erhalten die geschlossenen Ausführungen des B1000 eine seitliche Schiebetür anstelle der bisherigen Schwenktür.
Im September erweitert sich das Sortiment für Feuerwehrfahrzeuge um die Ausführung "Vorausfahrzeug". Alle Feuerwehrfahrzeuge erhalten einen umlaufenden, weißen Streifen mit der Aufschrift "Feuerwehr" auf der rechten und linkenn Fahrzeugseite.
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1989 wird erstmals ein grundlegend veränderter B1000 auf der Leipziger Herbstmesse präsentiert: Als B1000-1 besteht sein Triebwerk nun aus einem Viertakt-Ottomotor, Typ BM 800, Lizenz Volkswagen. Trotz Leistungssteigerung auf 58 PS bei einem Hubraum von 1272 cm³ behält der B1000-1 seine vier Trommelbremsen, und es werden keine konstruktiven Änderungen an Fahrwerk oder Getriebe vorgenommen.
Der Motor wird im Motorenwerk des VEB Barkas-Werke in Karl-Marx-Stadt hergestellt. Es gibt zwei Varianten: den Typ mit 1272 cm³ für B1000-1 und Wartburg 1.3, und den Typ mit 1100 cm³ für den Trabant 1.1.
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Am 1. September 1990 läuft das erste Serienmodell des B1000-1 vom Band.
Politische Veränderungen in der DDR führen mit Wirkkung vom 12. September zur Umwandlung der Barkas-Werke von einem VEB zu einer Kapitalgesellschaft unter der Firmenbezeichnung "Barkas GmbH".
Die Werke Frankenberg und Hainichen werden unter der Zusatzbezeichnung "Transporterwerk Frankenberg" zusammengeschlossen.
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Im Zeitraum Januar-April 1991 baut das Transporterwerk Frankenberg 10 Vorserienfahrzeuge mit Zweikreis-Schwimmsattelscheibenbremsen für die Vorder- und Hinterachse in Kombination mit 14-Zoll Radialbereifung und einem ungeregelten 3-Wege-Katalysator mit dem Ziel, diese Weiterentwicklungsstufe etwa Oktober/November 1991 in die Serienproduktion zu überführen.
Am 10. April läuft der 1961ste B1000-1 und damit der überhaupt letzte B1000 vom Produktionsband in Hainichen. Der Fahrzeugbau in der Region Frankenberg/Hainichen existiert damit nicht mehr.
Die Produktionseinrichtungen werden demontiert und sollen später in Rußland wieder aufgebaut werden. Aus finanziellen Gründen wird dieses Projekt nicht mehr realisiert, die meisten Fertigungseinrichtungen werden verschrottet - doch die Ära der "Barkassen" ist damit noch längst nicht zu Ende!
Einige Bereiche der ehemaligen Barkas-Fertigung werden privatisiert. So geht die "HTM Härtetechnik und Metallbearbeitung GmbH" aus der ehemaligen Barkas-Härterei hervor, während Teile des Vorrichtungsbaus in die "Hörmann-Barkas Industrietechnik GmbH" (mit neuem Geschäftsfeld) eingehen.
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Quellen:wikipedia,barkas.de

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